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Lernformen / Didaktik
Das BÄfAM-C baut auf den Erfahrungen auf, die im bisherigen Ärzteseminar am Gemeinschaftskrankenhaus seit dem Beginn des ersten Zyklus 1996 sowie den drei Seminaren, die im Zeitraum zwischen 2006 bis 2014 stattgefunden haben, vorliegen. Dabei hat sich ein didaktisches Konzept entwickelt, das die Entwicklung eigener Fragen und das Erlernen von Methoden gegenüber dem reinen Wissenserwerb in den Vordergrund stellt. An diese Elemente knüpft das BÄfAM-C an, zusätzlich werden jedoch neue Schwerpunkte gesetzt:
Am Freitagabend und Samstagvormittag gibt es für Alle, die Interesse am Mitgestalten haben, die Gelegenheit für Referate oder Beiträge anderer Art. Ein Werkstattcharakter der Beiträge ist dabei absolut erwünscht. Es müssen keine perfekt tiefenanthroposophisch erarbeiteten Vorträge sein. Vielmehr geht es darum, den anderen Teilnehmern das eigene Arbeiten mit Themen in der anthroposophischen Medizin vorzustellen. Wir würden uns sehr freuen, wenn möglichst Viele sich daran beteiligen, so dass sich die Vielfalt der Teilnehmer in der Vielfalt der Beiträge widerspiegeln kann.
- Patientenorientiertes Curriculum
Von Beginn an steht in den Wochenendseminaren die Betrachtung und Behandlung eines Patienten im Mittelpunkt. An der gemeinsamen Patientenvorstellung und -befragung entzünden sich die Erkenntnisfragen und die Suche nach eigener Entwicklung, um den Patienten auf seinem Weg unterstützen zu können. Dabei geht es um unterschiedlichste Fragen der Wahrnehmung und der Erkenntnis: Was habe ich von dem Patienten wahrgenommen? Welchen Eindruck habe ich von seiner Vitalität gewonnen? Wie erfahre ich seine Stimmung, seine seelische Situation? Wie hat sich die Individualität mit ihrem Organismus verbunden? Welche Aufgaben bringt die Erkrankung für den Menschen mit sich? Im weiteren Verlauf des Seminars werden die Patientenvorstellungen stärker in Richtung Entwicklung eines differenzierten Therapieplans und eigenständigen Handelns hin orientiert. - Förderung der Eigenaktivität / Self directed learning
Eine wesentliche Neuerung im Vergleich zum bisherigen Konzept des Ärzteseminars stellt die Gestaltung der Zeiträume zwischen den Wochenenden dar. In regionalen Arbeitsgruppen sollen die Themen der Seminare weiter verfolgt und vertieft werden. Wie ist es möglich, die gewonnen Erkenntnisse und Anregungen in den praktischen Alltag hinüberzuführen? Wie kann das Gelernte nicht nur eine schöne Erkenntnisbereicherung bleiben, sondern in die Tat umgesetzt werden? Hierzu werden Fragen und Übungen entwickelt, die die Teilnehmer im Praxisalltag verfolgen und deren Ergebnisse am nächsten Wochenende vorgestellt werden.
In die Zwischenzeiten gehört auch das Textstudium an Grundlagenwerken. Das Wachwerden für die eigenen Fragen und das Verfolgen derselben bildet während der Seminare ein zentrales Element. Hierzu dient u.a. die Textarbeit an dem von R. Steiner und I. Wegman verfassten Buch "Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst". - Hoher Praxisbezug
Neben der Integration von Patientenvorstellungen in die Wochenendseminare und dem Verfolgen praxisrelevanter Fragen in den Zwischenzeiten sind Praxiseinheiten geplant, bei denen die Teilnehmer unter Supervision oder Mentorschaft Patienten zunehmend selbstständig behandeln. Damit werden exemplarisch Übungssituationen geschaffen, in denen man ohne den sonstigen Alltagsstress sich unter Anleitung in die praktische Tätigkeit hineinfinden kann. Als Kerndozenten wurden mit den holländischen Allgemeinärzten Christa van Tellingen und Guus van der Bie zwei erfahrene Kollegen gewonnen, die es insbesondere verstehen, die Fähigkeiten der Teilnehmer in der Patientenbehandlung zu fördern.
Zusätzlich können weitere praktische Kenntnisse und Fertigkeiten erworben werden. Hierzu bietet das Blockpraktikum Anthroposophische Medizin im Rahmen des Begleitstudiums Anthroposophische Medizin an der Universtität Witten / Herdecke eine erste Gelegenheit. Elektiv können weitere Kurse aus dem Begleitstudium besucht werden, so z.B. Wochenendseminare zur Embryologie, Anatomie, Chemie sowie Naturexkursionen, pharmazeutische Praktika und Seminare zu spirituellen Grundlagen der anthroposophischen Medizin (s. auch Seminare im Begleitstudium Anthroposophische Medizin an der Universität Witten/Herdeckeunter dem Menüpunkt > Termine auf dieser Seite). - Zertifizierung / Evaluation
Für die Wochenendseminare werden CME-Punkte vergeben (15-20/WE). Modulbausteine im Rahmen der modulbasierten GAÄD-Anerkennung zum Anthroposophischen Arzt.
Weitere Informationen zum Zertifikat der GAÄD finden Sie auf den Internetseiten der
Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland.